Plagegeister an den Luhequellen

Bispingen

Über das einsam gelegene Dorf Timmerloh, das früher aus zwei Bauernhöfen bestand, führte der alte Verkehrsweg von Soltau nach Lüneburg. Auf dem einen Hofe befand sich eine Wirtschaft; und die vielen Kauf-und Fuhrleute, die hier einkehrten, ließen für Verpflegung und Nachtlager manche Silbermark zurück. Man erzählte sich, dass dort das Geld mit Wurfschaufeln gescheffelt würde.

Über Timmerloh zog auch im Jahre 1519 das feindliche Heer der Braunschweiger, als es den Umweg über Bispingen machte. Ein Soldat, dem die Kriegskasse anvertraut war, übergab diese zu treuen Händen der Wirtin in Timmerloh. Als der Soldat die  Kriegskasse zurückforderte sagt die geizige Wirtsfrau: „Ihr habt den Speicher, in dem ich sie verwahrte, in Brand geschossen; die Kasse ist mit verbrannt.“ Den Soldaten kostete der Verlust der Kriegskasse den Kopf. An den Luhequellen wurde er erschossen.

Seit der Zeit spukt es an dem Ort. Der Geist des unschuldig erschossenen Soldaten geht dort zur Geisterstunde, mit vielen anderen Geistern um. Sie überfallen jeden, der vorbeikommt, sie hängen sich an alle Glieder, die bleischwer werden, so dass die Menschen am Orte fest gebannt sind. Erst wenn die Gequälten die Worte finden; “Ihr habt den Speicher in Brand geschossen!“ verschwinden die Plagegeister und der Bann ist gebrochen.

Karl Baurichter

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