Zum Bau der Ole Kerk
Volkwardingen
Als auf Geheiß des Bischof Daniel von Verden im Kirchspiel Bispingen eine steinerne Kirche gebaut werden sollte, war geplant, sie in Volkwardingen zu errichten. Alle Steine wurden dort angehäuft. Doch siehe, über Nacht waren sie plötzlich verschwunden und fanden sich in Bispingen wieder. Als die Volkwardinger die Bispinger empört zur Rede stellten, ward ihnen gesagt, man habe die schweren Steine nicht gestohlen und heimlich weggeschafft. Die Engel hätten sie getragen und zu dem Platz an der Luhe gebracht.
Zwei Strophen aus einem Gedicht des früheren Kantor Winkelmann (1910) erzählen von der Sage:
Dreizehnhundertdreiundfünfzig
ward der Grundstein einst gelegt.
Bischof Daniel von Verden
hat auch mit die Hand geregt:
Ablass bis zu vierzehn Tagen
wollt er denen zugestehen,
Die mitwirkten, dass das Bauen
könnte schnell vonstattengehen
Es erzählen alte Sagen
von der Wahl des Platzes mir,
Volkwardingen wollte haben,
dass der Bau nicht stände hier!
Doch von Engelshand geleitet,
hat sich dein Geschick entschieden:
Hier ward dir die Stätt' bereitet.
Und es ward dann wieder Frieden
Möglicherweise liegt in dieser Sage ein Körnchen Wahrheit. Es kann gut sein, dass die Steine für die Kirche zum Teil aus Volkwardingen stammen. Aus alten Erzählungen ist überliefert, dass dort im „Höllengrund“ ein Großsteingrab gestanden hat. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass unsere Vorfahren eine solche „Ansammlung an Baumaterial“ als Steinbruch für ihre Bauvorhaben verwendeten….
Denn die Bauern hatten auf Anordnung der Kirche „Hand-und Spanndienste“ zu leisten. Auch das Baumaterial mussten sie beschaffen. Immerhin, der Bischof Daniel von Verden gab denen, die den Bau unterstützten, Ablassbriefe zum Lohn….
Der Standort „Biscopinge“ (dem Bischof gehörend) war mit Sicherheit der Platz, an dem gebaut werden sollte. Es stand dort vermutlich vorher schon eine hölzerne Kirche.