Wilsede

Wils (Niederdeutsch/Plattdeutsch)

33

Einwohner*innen

15,33  km²

Fläche

1287

Erste urkundliche Erwähnung

Umrisse Gemeindegebiet mit Markierung Wilsede

Geschichte & Namensherkunft

Wilsede wurde erstmals 1287 urkundlich erwähnt. Der Name wird entweder als „Wollweidenplatz“ oder „Quellplatz“ gedeutet, was auf die Lage im Quellgebiet der Schwarzen Beeke verweist. Eine andere mögliche Herkunft des Namens könnte der heute noch in den Niederlanden gebräuchliche Vorname „Wils“ sein.

Sehenswürdigkeiten

Blick auf historische Fachwerkhäuser in Wilsede, umgeben von hohen Laubbäumen und einem gepflasterten Weg im Vordergrund.
CC-BY-SA VNP Verein Naturschutzpark e. V.

Wilsede hat sich mit seinen Reetdachhäusern, Trockensteinmauern und Treppenspeichern den Charakter eines vorindustriellen Heidedorfes bewahrt. Die Ortschaft ist kein Museumsdorf im klassischen Sinne, jedoch ein lebendiges Beispiel für den Erhalt historischer Strukturen und Traditionen. Ein besonderes Bauwerk ist der Emhoff, der ursprünglich 1609 in Emmingen bei Soltau errichtet und 1964 nach Wilsede versetzt wurde. Heute ist es ein beliebter Ort für standesamtliche Trauungen.

Auch wenn der Emhoff auf das Jahr 1609 datiert wird, weisen Forschungen darauf hin, dass das ebenfalls nach Wilsede versetzte „Dat ole Huus“ einen deutlich älteren Flettbereich besitzt, der um 1540 erbaut wurde. Das Heimatmuseum „Dat ole Huus“, eines der ältesten seiner Art in der Region, wurde 1907 gegründet und zeigt eindrucksvoll das bäuerliche Leben um 1850.

In der Saison finden im ehemaligen Schafstall des Emhoffs Sonderausstellungen statt, die sich mit der Kulturlandschaft Lüneburger Heide und dem Naturschutz beschäftigen. Der Treppenspeicher beherbergt eine Ausstellung mit Bildern der Tier- und Pflanzenwelt der Heide.

Nur einen kurzen Fußweg entfernt liegt der Wilseder Berg, mit 169,2 Metern die höchste Erhebung der Nordwestdeutschen Tiefebene. Von dort bietet sich ein beeindruckender Blick über die weite Heidelandschaft. Durch das Dorf führt außerdem der Heidschnuckenweg, der von Hamburg bis nach Celle verläuft.

Schon gewusst?

Karte der Gauß-Triangulationspunkte in Norddeutschland mit Städten wie Hamburg, Bremen, Wilsede und Falkenberg verbunden durch Linien
CC0 Reinhold Gerstetter für die Deutsche Bundesbank

Wilsede war einst auf dem 10-Mark-Schein abgebildet – Der Wilseder Berg wurde von Carl Friedrich Gauß als zentraler Vermessungspunkt bei seiner Triangulation zwischen Wangerooge und Neuwerk genutzt.

Historische Luftbildaufnahme 

Ende der 1970 Jahren 

2024

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