Wilsede
Wils (Niederdeutsch/Plattdeutsch)
Einwohner*innen
Fläche
Erste urkundliche Erwähnung
Geschichte & Namensherkunft
Wilsede wurde erstmals 1287 urkundlich erwähnt. Der Name wird entweder als „Wollweidenplatz“ oder „Quellplatz“ gedeutet, was auf die Lage im Quellgebiet der Schwarzen Beeke verweist. Eine andere mögliche Herkunft des Namens könnte der heute noch in den Niederlanden gebräuchliche Vorname „Wils“ sein.
Sehenswürdigkeiten
Wilsede hat sich mit seinen Reetdachhäusern, Trockensteinmauern und Treppenspeichern den Charakter eines vorindustriellen Heidedorfes bewahrt. Die Ortschaft ist kein Museumsdorf im klassischen Sinne, jedoch ein lebendiges Beispiel für den Erhalt historischer Strukturen und Traditionen. Ein besonderes Bauwerk ist der Emhoff, der ursprünglich 1609 in Emmingen bei Soltau errichtet und 1964 nach Wilsede versetzt wurde. Heute ist es ein beliebter Ort für standesamtliche Trauungen.
Auch wenn der Emhoff auf das Jahr 1609 datiert wird, weisen Forschungen darauf hin, dass das ebenfalls nach Wilsede versetzte „Dat ole Huus“ einen deutlich älteren Flettbereich besitzt, der um 1540 erbaut wurde. Das Heimatmuseum „Dat ole Huus“, eines der ältesten seiner Art in der Region, wurde 1907 gegründet und zeigt eindrucksvoll das bäuerliche Leben um 1850.
In der Saison finden im ehemaligen Schafstall des Emhoffs Sonderausstellungen statt, die sich mit der Kulturlandschaft Lüneburger Heide und dem Naturschutz beschäftigen. Der Treppenspeicher beherbergt eine Ausstellung mit Bildern der Tier- und Pflanzenwelt der Heide.
Nur einen kurzen Fußweg entfernt liegt der Wilseder Berg, mit 169,2 Metern die höchste Erhebung der Nordwestdeutschen Tiefebene. Von dort bietet sich ein beeindruckender Blick über die weite Heidelandschaft. Durch das Dorf führt außerdem der Heidschnuckenweg, der von Hamburg bis nach Celle verläuft.