Steinbeck
Stimbeck (Niederdeutsch/Plattdeutsch)
Einwohner*innen
Fläche
Erste urkundliche Erwähnung
Osterfeuer
Immer Karsamstag
Steinbecker Erntefest
Immer am 2. Wochenende im September
Geschichte & Namensherkunft
Über die Herkunft des alten Ortsnamens "Stenebeeke" (Stene = Stein und Beeke = Bach) gibt es verschiedene Theorien. Vermutlich bezeichnet er einfach den Ort, an dem die Siedlung entstand, nämlich am „Stimbeek“, einem kleinen Zufluss zur Luhe, der bei den großen Steinen am Fuße des Hohlortsberges – der mit 106 Metern höchsten Erhebung in der Ortschaft – entspringt.
Historisches
Im Jahr 1243 wurde Steinbeck erstmals urkundlich im Kloster zu Scharnebeck erwähnt. Ursprünglich plante man den Bau eines Zisterzienserklosters in Steinbeck, das den Namen "Haus der heiligen Maria" (Domus S. Mariae) tragen sollte. Ein Gedenkstein, der "Klosterstein", erinnert heute an dieses Vorhaben. Im Bereich der Hoppenhoffsfuhren (oder Hopfenhofsfuhren) am Südhang des Hohlortsberges existierte bereits eine kleine Mönchsgemeinschaft (Conventus) mit weniger als 12 Mitgliedern. 1251 schenkte Herzog Otto von Braunschweig-Lüneburg bedeutende Güter in Scharnebeck, wodurch das Kloster nach Scharnebeck verlegt und dort vollendet wurde.
Die Marinewerft Wilhelmshaven pachtete im Jahr 1936 den Druhwald, um dort eine getarnte Fabrik zur Fertigung von Seeminen, Wasserbomben und Sprengbojen auf einer Fläche von rund 275 Hektar zu betreiben. Nach Kriegsende wurden diese Betriebsstätten weitgehend gesprengt. Das Gelände, ursprünglich ein preußischer Staatsforst, wurde während des Zweiten Weltkriegs zu einer großflächigen Anlage mit über 80 Bunkern, Werkstätten und Verwaltungsgebäuden ausgebaut. Am Ortsrand von Steinbeck wurde 1938 die Marinesiedlung errichtet, bestehend aus 16 Doppelhäusern für die mittleren Dienstgrade und ihre Familien. Diese neuen Bewohner*innen, teils aus Hafenstädten wie Wilhelmshaven, Kiel und Swinemünde, ließen die Einwohnerzahl von 240 auf 400 steigen. Nach dem Krieg diente der Druhwald als Lager für jugendliche Displaced Persons und später als Jugendwerk für schwer erziehbare Jugendliche. Heute nutzt die Freie Evangelische Gemeinschaft Druhwald das Gelände.
Sehenswürdigkeiten
Dreiländereckstein
In Steinbeck befindet sich der 2016 eingeweihte Dreiländereckstein an den Kreisgrenzen der Landkreise Harburg, Lüneburg und Heidekreis.
Steinbecker Erntefest
Immer am zweiten Sonntag im September findet in Steinbeck das Steinbecker Erntefest statt, das weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt ist. Veranstaltet von der Freiwilligen Feuerwehr Steinbeck, wird dabei die Steinbecker Erntekönigin gekürt. Höhepunkt des Festtages ist, neben dem Festumzug mit Ernte- und Blumenwagen durch den Ort, die Krönung der deutschen Erntekönigin.
Badeteich Steinbeck
Wer gerne in einem Naturgewässer schwimmt, kann dies im Steinbecker Badeteich tun - ganz entspannt mit Strand und Kinderspielplatz.
Aktivitäten und Gemeinschaftsleben
Die Steinbecker*innen sind vielfältig engagiert. Ein wichtiger Bestandteil des ehrenamtlichen Lebens ist der Förderverein der Dorfgemeinschaft Steinbeck, der rund ums Jahr zahlreiche Veranstaltungen organisiert, wie Vorleseabende an der Silberquelle, Fahrten mit dem Heide-Express zum Weihnachtsmarkt, Dorfabende und vieles mehr. Auch die 1928 gegründete Freiwillige Feuerwehr Steinbeck ist ein wichtiger Bestandteil des dörflichen Lebens. Seit 1963 zeichnet sich die Ortsfeuerwehr als Veranstalter des Steinbecker Erntefestes verantwortlich.
Steinbeck hat sich in den letzten Jahren zu einem attraktiven Wohnort für junge Familien entwickelt. Bis heute hat die Ortschaft mit mehreren landwirtschaftlichen Betrieben und einer Forellenteichwirtschaft ihren dörflichen Charakter nicht verloren.
Prominenter Steinbecker
Einer der bekanntesten Steinbecker ist der Wildschütz Hans Eidig (1804 bis ca. 1840). Er erlangte Berühmtheit als „Robin Hood der Heide“ und wurde zur Hoffnung der Armen, deren Äcker von den Wildschweinen der adligen Jagdherren verwüstet wurden. Nachdem er für vogelfrei erklärt worden war, wanderte Eidig 1835 nach Amerika aus, wo sich seine Spur verliert. Sein Erbe lebt in Liedern, Theaterstücken und Straßennamen weiter.