Spökenkieker feierlich eröffnet
07.03.2020
Nach mehreren Jahren, teilweise auch kontroverser Diskussionen über die Nutzung des Grundstücks, wurde der Spökenkieker an der Kreuzung von Hauptstraße, Töpinger Straße, Soltauer Straße und Scharrler Weg gegenüber der St. Antonius Kirche eingeweiht. Gefördert wurde der Bau des Gebäudes aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“(GAK).
Dichtgedrängt standen die vielen Besucherinnen und Besucher, als Bürgermeister Dr. Jens Bülthuis das Haus der Öffentlichkeit übergab. „Der Spökenkieker soll ein Haus für uns alle sein“, sagte Bülthuis in seiner Eröffnungsrede. Zukünftig soll das Haus den Einheimischen und Gästen als Treffpunkt voller Leben und Ort der Information über die Gemeinde Bispingen und die Region Lüneburger Heide dienen. Schon der Name des neuen Gebäudes in der Töpinger Straße 2 macht neugierig und klingt geheimnisvoll, spannend und schaurig-schön zugleich. Der plattdeutsche Begriff „Spökenkieker“ kann dabei in etwa mit „Spuk-Gucker“ oder „Geister-Seher“ übersetzt werden. Spökenkiekern wird die Fähigkeit nachgesagt, in die Zukunft blicken zu können.
Die neue Dauerausstellung im Glasanbau blickt auf die jahrhundertealte Geschichte Bispingens zurück und stellt exemplarisch Menschen vor, die in Bispingen gelebt oder gewirkt haben. Ihre Geschichten sollen die Vielfalt der Region zeigen und über den stetigen Wandel berichten. Die Dauerausstellung wurde gefördert mit Leader-Mitteln der Europäischen Union.
Besonderes Highlight der Spökenkieker-Einweihung war die Eröffnung der Rudolf-Wieneke-Sonderausstellung. Über Monate hinweg hatte das Vorbereitungsteam bestehend aus Marietta Hemmerle, Helga Müller und Elke Schulte zahlreiche Werke des Bispinger Malers zusammengetragen, um sie im Spökenkieker zu präsentieren. Wienekes wohl bekanntestes Werk, die Rekonstruktion der Ebstorfer Weltkarte wird per Beamer an die Wand projiziert. Prof Dr. Martin Warnke (Leuphana Universität Lüneburg), der diese Karte digitalisiert hat, gab den zahlreichen Interessierten eine Einführung dazu. Die Ausstellung ist noch bis zum 21. März zu den Öffnungszeiten des Spökenkiekers zu sehen.